Franz. Untertitel

des galons uniques tissés aux planchettes - des motifs historiques redécouverts - des galons et rubans pour toutes les époques

Samstag, 4. November 2017

Château Cillon - Noël Médiéval

Und jetzt ist es fest, die drei ersten Adventssonntage feiern wir auf Château Chillon und zeigen Brettchenweben, Nadelbinden und historisches Sticken.
Kann man die Vorweihnachtszeit schöner verbringen?

Et maintenant c'est fixe, nous célébrons les trois premiers dimanches de l'Avent au Château Chillon et montrons le tissage de planchettes, le Naalbinding et la broderie historique.
Pourrions-nous passer
mieux le temps avant Noël?


Dienstag, 17. Oktober 2017

Wangen a.d. Aare - bitte melden!

In Wangen am vergangenen Wochenende hat jemand den Drachenkopf in Seide gekauft, als ich selbst grade mal nicht am Stand war.

Bitte, bitte melden Sie sich per Mail bei mir, wir müssen noch etwas besprechen!

Liebe Grüsse, Anne

Donnerstag, 7. September 2017

Grosser Mittelaltermarkt Lenzburg 2017


Auch dieses Jahr sind wir vom 15.-17. September wieder auf dem Grossen Mittelaltermarkt auf der Lenzburg vertreten.
Wie schon letzte Jahr werden Johanna von Henneberg, Ylva Jorisdottir und Ann von Ottilienburg mit von der Partie sein.

Besucht uns für ein kleines Schwätzchen,
um uns beim Arbeiten über die Schulter zu gucken
oder für Tipps und Tricks was Gewandung und Accessoires angeht.
Wir freuen uns auf euch!

Das Quartett 2016, Bild von Ann von Ottilienberg

Mittwoch, 26. Juli 2017

neue Rekonstruktion - Hamar Kathedrale, Band I - nouvelle réconstruction


Réconstruktion - Hamar Kathedrale Band I - Reko

Seit März diesen Jahres arbeite ich off and on an einer Rekonstruktion, die mir sehr am Herzen liegt.
Das hat folgende Gründe:
ich mag broschieren rein gar nicht, wer mich kennt, weiss das. Es ist eine Technik, die mit mir einfach nicht warm werden will.
Deshalb habe ich vor Jahren das Birka-Flechtmuster schon einmal als Einzugsmuster mit Metallfaden gewebt, der Effekt war ganz nett, schien mir aber historisch völlig unkorrekt zu sein.

Letztes Jahr kam ich dann endlich an den Artikel über die Bänderfunde aus der Hamar Kathedrale, Norwegen, und bin bald vom Stuhl gefallen als ich las:


"In Bands I and II each tablet was threaded with 2 wool threads and 2 spun silver threads."
über Band IV: "...tablet in the pattern section are threaded diagonally with 2 threads per tablet. One thread is of silk, whereas the other is a spun silver thread." 
(Quelle: siehe unten)

Auf den leider recht unscharfen Bildern kann man das allerdings dann doch gut erkennen. Hier war nicht broschiert worden, hier wurde Köper bzw. 2-Loch gewebt, um die Muster zu bilden.
Ich konnte es erst mal nicht glauben, war da auch jemand gewesen, dem Broschieren zuwider war? Gibt es noch andere Funde? (Hier bin ich dankbar für alle Hinweise) Wurde Silberlahn so stabil hergestellt, dass er als Kette verwendet werden konnte?.....
Also nichts wie ran an die Mustererarbeitung und sobald das Material und die Gelegenheit gut waren,wurde losgelegt.

Eine Reko des Bandes I ist inzwischen fertig, die anderen folgen hoffentlich bald.

Band I Motif 1

Band I :Das Fundstück misst 130 mm, und ist ca 12mm breit.
Die Musterpartie im Mittelteil misst im Original 4.5mm, was mir völlig unmöglich ist, nachzuarbeiten. Das mag auch am zu dicken Material liegen.







Band I - Motif 2




Recht und links des Musterteils finden sich 2 mit Seide bespannte Brettchen, darauf folgen 3 Brettchen, deren Kette mit Silberfaden umwickelt ist und so einen "Sprossenrand" bilden.
Das habe ich nicht gearbeitet, sondern erst einmal silberne Seide in Schnurbindung verwendet.


Band I - Motif 3





Die wahrscheinlich äussersten Brettchen waren mit jeweils verschiedenen Materialen bespannt, Seide, Silberlahn oder Wolle.
 Schon die Tatsache, dass Wolle in Verbindung mit Silber in der Kette des Musterteils verwendet wurden, ist bemerkenswert.




Band I - Motif 4



Die Muster und Musterfolge habe ich der Schemazeichnung im Artikel entnommen.



Band I - Motif 5








Wie in vielen historischen Bändern wurde auch hier eine Swastika gewebt.

Band I - Motif 6











Muster 6 ist nicht erhalten, deswegen habe ich mich frech bei den anderen gefundenen Mustern bedient, um das fehlende zu ersetzen.





Band I - Motif 7




Muster 7 ist nur zur Hälfte erhalten, hier habe ich ergänzt, was logisch erschien.









Band I - Motif 8


Muster 8 ist nur teilweise erhalten, auch hier nahm ich andere vorhandene Muster als Inspiration.










Bei den Ausgrabungen des Friedghofes des Hamar Kathedrale wurden nur spärliche Skelettreste gefunden, dafür aber mehrere Textilien: 3 Tsprn Brettchenbänder, Stickerei und Reste von wahrscheinlich Spitze. Die C-14-Untersuchung eines Knochenfragmentes ergab eine Datierung auf 1050-1230.




Silber, Wolle, Seide - drei Materialien in 1 Band

Quelle: Bergli A. and Raknes Pedersen I.: The Textiles from the Ruins of Hamar Cathedral", 1998, in Textiles in European Archaeology, pp 253-263

Samstag, 1. Juli 2017

St-Ursanne - here we come!

St-Ursanne ruft wieder, und wir kommen natürlich.
Was könnte besser passen als dieses wunderbare Bild meines Lieblingsillustrators Guznag. Wenn ihr mehr von ihm sehen wollt, schaut hier:
 http://guzi-guz.blogspot.ch/
 St-Ursanne nous appelle à nouveau, et bien sûr nous venons.
Que serait approprié mieux que cette merveilleuse image de mon illustrateur préféré Guznag. Si vous voulez voir plus de lui, regardez ici:
  http://guzi-guz.blogspot.ch/

Tourisme ursinien (encres acryl. 70x90cm)

Ich hoffe bloss, es wird nicht so heiss wie letztes Mal. Denn St-Ursanne soll man geniessen, und in praller Sonne oder bei 40° im Schatten macht das dann doch keinen Spass mehr.


J'espère simplement, il ne fera pas aussi chaud que la dernière fois. Parce que St-Ursanne doit être apprécié, et en plein soleil ou à 40 ° à l'ombre on ne s'amuse plus.




Wir sind bereit - fast - die Truhen füllen sich mit Wolle und Bändern und Fibeln und Knöpfen....fehlt dann nur noch das l'Eau de Rose.
Was das ist, tja, das fragt ihr am besten bei uns am Stand!

Nous sommes prêts - presque - les coffres remplis de laine et des rubans et des broches et des boutons .... alors il ne manque que l'eau de rose l'. 
Cela est, eh ben, il faut demander à notre stand!






Freitag, 30. Juni 2017

Facebook oder nicht Facebook, das war die grosse Frage - Facebook ou ne pas Facebook, telle était la question

Liebe Leute,

lange habe ich gezögert, doch vor einiger Zeit habe ich den grossen Schritt getan:

Ab sofort könnt ihr mich auch auf  Facebook finden, guckt ihr hier:

https://www.facebook.com/wychweaves/


Chers amis,

longtemps j'ai hésité, mais il y a quelque semaine que je faisais ce grand pas:

Dès maintement vous pouvez me trouver
aussi sur Facebook, regardez ici:

https://www.facebook.com/wychweaves/

Freitag, 5. Mai 2017

Neue Rekonstruktion - London Girdle 441 - Nouvelle réconstruction

Gürtel faszinieren mich schon lange, und immer wieder kommt die Frage auf: gab es wirklich so viele brettchengewebten Gürtel, wie wir heute tragen?
Einige Funde aus London geben hier ein bisschen Auskunft. Viele sind nicht sehr breit, 8.5mm - 12mm, scheinen aber sowohl als Sporenriemen als auch als Gürtelbänder damit gut in Frage zu kommen.

Des ceinture me fascine depuis longtemps, mais on se pose toujour la question: est-ce qu'il y avait vraiment tant de ceinture tissées en planchettes, que nous portons aujourd'hui?
Quelques dàcouvertes de Londres donnent un peu d'informations sur ce sujet. Beaucoup de cettes galons trouvés ne sont pas très large, 8.5mm - 12mm, mais semblent bien se qualifier aussi bien pour des lanières d'éperons que des ceintures.


Rekonstruktion - London Girdle 441 - réconstruktion


Ein sehr interessanter Fund aus dem späten 14. Jhd. kann offensichtlich auch als Gürtelband interpretiert werden: No. 441 aus "Textiles and Clothing, Medieval Finds from Excavations in London c. 1150-1450".

Was hier herausssticht ist, dass wollenes Garn zusammen mit Seide verarbeitet wurde. Die Abbildung ist nicht übermässig aufschlussreich, aber im Text heisst es, dass wollene schwarze Fäden mit einer kleinen Menge hellerer Seide kombiniert wurden, um einen Streifenmuster zu erhalten. Darüberhinaus wurde ein roter wollener Schussfaden verwendet.

Aus der Tatsache, dass der mittlere Streifen speziell als mit 4-Loch-Brettchen mit 4 Fäden gewebt erwähnt wurde, lässt mich vermuten, dass die schwarzen Streifen in 2-Loch gewebt wurden. Der rote Schuss kommt im mittleren hellen Seidenstreifen zum Vorschein. Dies kann wohl nur durch durch einenDrehrichtungswechsel entstehen.

Une très intéressante découverte de la fin du 14ème siècle peut clairement être interprété comme une ceinture. No. 441 des "Textiles and Clothing, Medieval Find from Excavations in London c. 1150-1450".

Ce qui frappe ici est que de fil de laine a été combiné avec de la soie. L'image est pas trop révélateur, mais dans le texte, il est dit que les fils noirs de laine ont été combinées avec une petite quantité de soie claire pour obtenir un motif de rayures. En outre, une trame de laine rouge a été utilisé.

Du fait que la rayure médiane a été spécifiquement mentionnée comme tissé avec des planettes à 4 fils, me fait l'impression que les rayures noires ont été tissés avec 2 fils dans les planchettes. La trame rouge est révélé dans le rayon de soie médiane. Cela peut probablement résulter que d'une changement de direction de rotation.


Eine angenährte Rekonstruktion sieht dann so aus: 

Une réconstruction approché serait comme cela:


Detail London Girdle 441

Drei weisse Streifen in Seide, 4-Loch und in der Mitte Drehrichtungswechsel, der Rest in schwarzer Wolle in 2-Loch gewebt, als Schussfaden wurde rote Wolle verwendet, die an den Rändern und in der Mitte (leicht) zu sehen ist.

Trois rayures blanches en soie, 4 trous et tissés des changements de direction de rotation au centre, le reste en laine noire en 2-trou, de la laine rouge comme le fil de trame qui peut être vu sur les bords et au milieu (légèrement).

Detail Rand - détail bord
Detail Mitte - détail centre

















Quelle:
Source:
Crowfoot E., F. Pritchard and K. Staniland, Textiles and Clothing: Medieval Finds from Excavations in London c. 1150-1450, London, 1992.

Donnerstag, 6. April 2017

Neue Muster und Rekos - 2 x Ladoga - nouveaux motifs et reconstructions

Manchmal kursieren historische Muster unter Brettchenwebern, und plötzlich kommt es einem vor, als ob alle dasselbe weben.
Mit diesem Muster scheint das so der Fall zu sein. Trotzdem stelle ich es hier auch noch mal vor.

Das S-Muster aus Gaigovo-Hügel 1aus dem 10.-13. Jhd.


Parfois, les motifs historiques circulent entre les tisserands, et tout à coup il arrive comme si tout le monde tissent le même.Il me semble d'être le cas avec ce motif. Néanmoins, je le presente ici encore une fois de plus.

Le motif de S du de tumulus 1 de Gaigovo du 10.-13. siècle.

Gaigovo 1

Gaigovo 1

Es stammt aus einer Begräbnishügel-Gruppe Gaigovo südöstlich des Ladoga-Sees im heutigen Russland. Das Begräbnis scheint für eine junge Frau / Jugendliche gewesen zu sein, und neben anderen Funden von Bändern ist dies das am schönsten gemusterte.

Silvia Aisling hat hier schon eine wunderbare Zusammenfassung geschrieben mit Rekos aller in Grab 1 gefundenen Bändern. 

Il vient d'un groupe de tumulus Gaigovo au sud-est du lac Ladoga en Russie d'aujourd'hui. Le funéraille semble avoir été pour une jeune femme / adolecente, et parmis d'autres découvertes de galons, c'est pour moi le plus beau motif.

Silvia Aisling a ecrit un très bon résumé avec images des récos de touts les galons trouvés dans ce tumulus 1.

Gaigovo 1

 


Das Fundstück ist 1.6-1.8 cm breit, aus roter, gelber und grüner oder blauer Wolle gewebt, und anhand der Detailaufnahmen kann man sehen, dass es wohl in 2-Loch-Technik gewebt sein muss. Auch hier Danke an Aisling für's genaue Hinsehen.

La découverte est 1,6-1,8 cm de large, tissé de laine rouge, jaune et vert ou bleu, et sur la base des images détaillées on peut voir qu'il doit être tissé dans la technique de 2 trous. Encore une fois, merci à Aisling pour l'inspection exacte.



Das zweite Muster stammt ebenfalls aus dem Ladoga-Raum, scheint aber nicht weiter zuzuordnen zu sein.
Es ist ein einfaches Schnurbandmuster, das durch die Farbgebung trotzdem sehr ansprechen wirkt. Das Fundstück ist ca. 1.5 cm breit und aus Wolle gewebt.

Ladoga


Ladoga



Le deuxième motif vient aussi de la région de Ladoga, mais apparement on ne peut pas l'associer à un tumulus particulier.
Il est un simple motif d'endourdissement qui est quand même très attractif grace à ses couleurs.

La découverte est d'environ 1,5 cm de large et a été tissée en laine.



Ladoga




Quellen:
Sources:
academia.eu:С. И. КОЧКУРКИНА, О. В. ОРФИНСКАЯ. ПРИЛАДОЖСКАЯ КУРГАННАЯ КУЛЬТУРА: ТЕХНОЛОГИЧЕСКОЕ ИССЛЕДОВАНИЕ ТЕКСТИЛЯ

Kochkurkina, Orfinskaya. Archaeological textiles of the 10th to the 12th century from the Gaigovo barrow group (Russia, Leningrad oblast). Archaeological Textiles Review No. 58.

 

Dienstag, 14. März 2017

Ausflüge in andere Zeiten.... oder von Mützen und Musikerlitzen

Wer hat am Kalender gedreht? Ist es wirklich schon so spät?
Kaum zu glauben, dass der letzte Post vom Novemer 2016 ist, dabei ist eine ganze Menge geschehen und entstanden!

Das Interessanteste kommt nach und nach in den nächsten Posts, jetzt geht es erst einmal ins 18. und 20. Jahrhundert.


Wenn jemand eine Mütze aus dem 18. Jhd. haben möchte, recht streng nach Vorbild in Maschenbild und Musterung, dann kann ich nicht widerstehen. Strickzeug war ausgegangen, also ran an die Nadeln.
Kleine Nadeln, 1.5mm Nadeln, wie sich herausstellte. Nur so war das feine Maschenbild zu erreichen, das gewünscht war.

Nach einigen Nadel-Problemen entstand dann eine recht annehmbare Reko der Mütze links:



Und hier ein paar Momentaufnahmen der Arbeit und des entstandenen Stücks:



Die Nadeln waren so kurz, dass sich das Gestrickte immer wieder einrollte und ein normales Arbeiten unmöglich machte. Es half nur, den Schlauch abzubinden und damit die Nadeln freizulegen.



















Jetzt weiss ich auch, warum viele Frauen früher nur mit 3 Nadeln arbeiteten. Lange Nadeln müssen also für das nächste Mal her.





















Martin ist sichtlich angetan, und ich freue mich nur unheimlich darüber, wie gut ihm diese Mütze steht. Seht selbst:

 




Und sie passt perfekt zur gesamten Kleidung, die - nur so nebenbei - komplett handgenäht ist:


Martin macht übrigens wunderbar recherchierte und gearbeitete Rekonstruktionen von Lederstücken: Schuhe - auch die im Bild oben, Taschen und anderes. Infos gibt es hier:




Desweiteren fragte mich jemand an, ob ich eine Musikerlitze für eine Tambouruniform des ausgehenden 19./ angehenden 20. Jahrhunderts weben kann.

Beispiel einer solchen Uniform

Diese waren eindeutig nicht brettchengewebt, doch anhand des Musters konnt die Struktur annehmbar nachgeahmt werden.



Ich finde es immer wieder spannend, was man nebenbei mit der Brettchenweberei als Vehikel lernt und wieviele interessante Menschen man kennenlernt. Deswegen ein Dankeschön an euch für diese abwechslungsreichen "Aufträge".